Verhärtete Fronten in der arabischen Welt PDF Print E-mail
Sunday, 20 February 2011 12:32
There are no translations available.

Libyen, Algerien, Bahrain, Jemen: In mehreren arabischen Ländern verteidigen die Machthaber ihre Positionen mit brutaler Gewalt. Libysche Spezialeinheiten töteten 15 Menschen, die eine Trauerfeier besuchten. In Bahrain scheint die Herrscherfamilie ein Einsehen zu haben.

In der arabischen Welt gärt und brodelt es weiter. An den aktuellen Brennpunkten Libyen, Algerien, Bahrain und Jemen gingen erneut Abertausende Menschen auf die Straßen, um Reformen in ihren Ländern einzufordern. Die Machthaber antworteten auf die Forderungen mit teilweise blutiger Gewalt. Lediglich in Bahrain gab es erste Zeichen der Entspannung - dort erhielt die Armee den Befehl zum Rückzug von den Straßen.

Der Aufstand im libyschen Benghasi und die Reaktion von Gaddafis Sicherheitskräften stürzen die Stadt ins Chaos: Bewaffnete feuern wahllos auf Menschen, Einwohner sprechen von einem "Massaker" - und von ausländischen Söldnern, die schießwütig durch die Straßen ziehen.

 

 

 

Anarchie und Gewalt herrschen in der libyschen Hafenstadt Benghasi: Bei Protesten von Gegnern des Diktators Muammar al Gaddafi sind erneut zahlreiche Menschen getötet worden.

In Bahrain strömten tausende Demonstranten auf den Perlenplatz im Zentrum der Hauptstadt Manama. Von dort waren zuvor auf Anordnung des Kronprinzen Salman bin Hamad el Chalifa sämtliche Militärfahrzeuge abgezogen. Die Opposition rief daraufhin zu einem neuen Marsch in Richtung des Platzes auf. An einem Zugang versuchte die Polizei zwar, die Demonstranten mit Tränengas zu vertreiben, konnte den Strom der Protestteilnehmer aber nicht aufhalten. Die Opposition des Golfstaats lehnte ein Dialogangebot der Staatsspitze als nicht ernst gemeint ab.

 

Im Jemen dauerten die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern von Staatschef Ali Abdallah Saleh an. In der Hauptstadt Sanaa wurde nach Zeugenberichten ein Demonstrant erschossen. Die Behörden dementierten dies. Der seit 32 Jahren regierende Präsident hatte angesichts der Protestwelle bereits seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur nach dem Ende seiner Amtszeit 2013 sowie politische Reformen angekündigt.

In Algeriens Hauptstadt Algier versuchten die Sicherheitskräfte, einen Protestmarsch der Opposition zu verhindern. Rund 200 Demonstranten gelang es dennoch, auf den Platz des 1. Mai vorzudringen. Sie forderten den Rücktritt der Regierung von Präsident Abdelaziz Bouteflika.

Quelle:SÜDDEUTSCHE ONLINE

Last Updated on Monday, 28 February 2011 03:21
 

Add comment


Security code
Refresh