Libyen -Ein Land im Aufruhr Drucken
Mittwoch, den 23. März 2011 um 12:41 Uhr

Die schweren Luftangriffe auf Ziele in Libyen haben auch am vierten Tag in Folge noch keine entscheidende Wirkung gezeigt. Machthaber Muammar al-Gaddafi geht weiter brutal gegen die Rebellen im Osten des Landes vor. Bei Gefechten in der Stadt Misrata sollen in den vergangenen Tagen 40 Menschen getötet worden sein. Gaddafis Truppen gingen mit schwerer Artillerie auch in der Stadt Al-Sintan gegen die Rebellen vor. In der libyschen Hauptstadt Tripolis sind nach Einbruch der Dunkelheit erneut schweres Feuer von Flugabwehrgeschützen sowie laute Explosionsgeräusche zu hören gewesen.

Die internationale Kritik am Militäreinsatz nimmt unterdessen weiter zu. US-Verteidigungsminister Robert Gates kündigte für die nächsten Tage eine Verringerung der Einsätze an. Drei Tage nach Beginn ihres Militäreinsatzes in Libyen verlor die internationale Allianz ihren ersten Kampfjet. Die US-Maschine vom Typ F-15E Strike Eagle stürzte nach vorläufigen Erkenntnissen wegen eines technischen Defekts im Nordosten des Landes ab, wie das US-Afrikakommando in Stuttgart (Africom) mitteilte. Beide Piloten hätten sich mit dem Schleudersitz retten können und seien in Sicherheit.

Die 28 Nato-Staaten einigten sich grundsätzlich auf einen Plan zur Durchsetzung des von den Vereinten Nationen beschlossenen Flugverbots über Libyen. Sie vereinbarten nach Angaben von Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen einen entsprechenden Operationsplan. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Streit um die Führungsrolle bei den Militärschlägen beigelegt ist. Damit die Nato tätig werden kann, ist ein weiterer Beschluss der Mitgliedstaaten nötig. Dieser wird frühestens am Mittwoch erwartet.

Obama will Kommando abgeben

US-Präsident Barack Obama kündigte eine baldige Übergabe der Einsatzführung an. Er gehe davon aus, dass europäische und arabische Länder in Kürze das Kommando übernehmen werden, sagte er bei einem Besuch in Chiles Hauptstadt Santiago. Zugleich bekräftige Obama seine Forderung nach einem Machtwechsel in Libyen: «Gaddafi muss gehen.»

Quelle:NEWS:DE

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 23. März 2011 um 12:54 Uhr