Die Journalisten-Kämpfer von Baba Amr (Syrien) Drucken
Freitag, den 16. März 2012 um 22:59 Uhr
von Thierry Meyssan (Teil 1)

Die der NATO und dem GCC angehörigen Staaten haben es nicht geschafft, trotz der zehnmonatigen Vorbereitung durch Krieg schwacher Intensität, der durch einen wirtschaftlichen und medialen Krieg verstärkt wurde, einen konventionellen Angriff gegen Syrien einzuleiten. Die Stadt Homs ist das Symbol dieses Widerstandes geworden. Die freie „syrische“ Armee hat die Stadtviertel Baba Amr und Inshaat besetzt und dort ein islamisches Emirat ausgerufen, was eine Idee für ihr politisches Projekts vermittelt.

Während dessen wurden die Mainstream-Medien dazu benützt, die schmutzige und blutige Realität dieses Emirates zu verheimlichen und für die Vorgänge  ein Revolutions- und Unterdrückungsmärchen zu erfinden. Besonders sorgfältig wurde vorgetäuscht, dass tausende Zivilisten von Artillerie – ja selbst von der syrischen Luftwaffe – beschossen wurden. Im Zentrum dieser Propaganda stand ein Pressezentrum, das von den Satellitensendern der KoalitionAljazeera ( Qatar) ,Alarabiya Saudia Arabien ) ,France 24 (F) , BBC (GB) und CNN (USA) verwendet wurde und das von israelischen journalisten koordeniert wurde .

 

Die Öffentlichkeit des Westens und der Golfstaaten kann sich zu Recht fragen, welche von den beiden Versionen, die der Nato und des GCC ( Golf Kooperationrat), oder jene der OCS ( Organisation der Kooperation von Shanghai ) die richtige ist. Wir werden versuchen, ihr wesentliche Elemente vorzustellen, damit man sich dazu eine Meinung bilden kann. Wir stützen uns auf vom Westen und und den Golfstaaten ausgestrahlte Videos, auf Zeugenaussagen von Überlebenden (die vom Büro des Voltaire Netzwerks in Syrien gesammelt wurden) und auf im Pressezentrum des Emirates entdeckte Dokumente.

Das Janusgesicht der westlichen Reporter

Die im Emirat eingeschlossenen westlichen Journalisten hatten einen Notruf im Web durchgegeben. Zwei unter ihnen erscheinen verletzt, der dritte wohlauf. Die Regierungen machten die Auslieferung zu einer Sache höchster Dringlichkeit. Frankreich schickte einen Beamten, um mit den Rebellen zu verhandeln. Mehrere andere Länder, -besonders Russland – boten ihre guten Dienste an, da sie versuchten, die Spannungen in der Levante zu mildern.

Ich habe an diesen gemeinsamen Anstrengungen teilgenommen. Tatsächlich hatte eine französische Journalistin eine erste Gelegenheit zurückgewiesen, mit dem Internatinalen Roten Kreuz und dem Syrischen Roten halbmond zu fliehen. Da sie eine Falle fürchtete, hatte sie die rettende Hand verachtet. Meine Aufgabe war zweiseitig. Zuerst einen Kontakt mit Landsleuten aufzubauen, sie über den politischen und militärischen Zusammenhang zu informieren und ihre Übergabe an einen französischen Beamten zu erleichtern, der sie unter diplomatischen Schutz stellen sollte. Dann sollte ich jenen Bericht erstatten, die in dieser Region für Frieden arbeiten, indem ich den genauen Ablauf der Ereignisse schilderte und den guten Willen der Betroffenen bewertete.

Wie bekannt, haben die Verhandlungen versagt. Die Gesandten der Geheimdienste der verschiedenen involvierten Länder haben feststellen können, dass die syrischen Obrigkeiten und humanitären Organisationen alles ihnen Mögliche unternommen haben und der Mißerfolg ausschließlich der " Freien syrischen Armee zuzuschreiben war.

Welch eine Überraschung war es dann – ob nun gespielt oder auch echt – als die verschiedenen Verhandlungsführer plötzlich erfuhren, dass drei Journalisten, die wir versucht hatten aus Homs zu schleusen, und ein vierter, der unsere Hilfe nicht gewünscht hatte, die Linien der freien syrischen Armee und die der nationalen syrischen Armee passieren und sich in den Libanon durchschlagen konnten.

Nach einem Moment  der Verwirrung und nachdem uns bekannt wurde , dass die gleichzeitig laufenden Initiativen von Russland nicht besser abgelaufen waren als unsere eigenen, mussten wir feststellen, dass ein bewaffnetes Kommando einer westlichen Großmacht die vier Journalisten (und unter Umständen sogar noch weitere Personen) ausschleust hatte, während wir unser Leben unnütz der Gefahr aussetzten. Unter diesen Bedingungen habe ich keinen Grund, die Hintergründe der Affäre zu verschweigen. Ich werde in diesem Artikel die Namen von Beamten und involvierten Personen nicht veröffentlichen, damit sie weiter für den Frieden verhandeln können, obwohl manche Einzelheiten einen pädagogischen Nutzwert für unsere Leser gehabt hätten.

Kein Zweifel, dass die Überlebenden von Baba Amr ihre eigene Version der Vorkommnisse veröffentlichen werden, um die atlantische Propaganda zu stärken. Sie werden mit der Lüge weitermachen, wie sie niemals aufgehört haben zu lügen. Deshalb will ich zuerst darüber berichten, was ich gesehen habe, um das Netz der Desinformierung zu zerreißen, welches man uns immer noch aufdrängen will.

Quelle : politaia

 

 

 

Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 18. März 2012 um 00:55 Uhr